< PreviousFlexibilität – der Wille zum Wandeln V iele erkennen in der Forderung nach mehr Flexibilität heute al- lerdings nicht nur Chancen – es besteht die Sorge, überhaupt noch Schritt halten zu können. Sich rechtzeitig anpassen und verändern zu können, ist eben nicht gerade bequem. Oftmals vielleicht sogar un- möglich. Entsprechend fühlen sich einige damit überfordert, weil es sie zu einem radikalen Bruch zwingt. Sie müssen womöglich Gewohnheiten ändern und/oder ihr bisheriges (Berufs-)Leben neu arrangieren. 8-Stunden-Tag bleibt die Regel Die Normalarbeitszeit für Vollbeschäftigte im öffentlichen Dienst be- trägt 40 Stunden pro Woche und 8 Stunden pro Tag. Teilzeitbeschäftigte arbeiten weniger Stunden. Sie erhalten – aliquot auf die Arbeitsstun- den umgerechnet – das gleiche Entgelt wie Vollzeitbeschäftigte. Nor- malarbeitszeiten können durch Überstunden überschritten werden und fallweise dürfen bis zu 12 Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche gearbeitet werden – dauerhaft im Viermonatsschnitt aber nicht mehr als 48 Stunden pro Woche. Flexible Arbeitszeitmodelle Flexible Arbeitsbedingungen bergen (jederzeit, an jedem Ort und mit jeder/m zusammenzuarbeiten) das Potenzial, in Zukunft die „neue Nor- Überstunden, Arbeit am Wochenende, kurzfristige Zusatzschichten und eventueller Diensttausch: all das gehört mittlerweile zum Alltag. Aber klar ist, die Beschäf- tigten brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Denn vielen fällt es immer schwerer, Arbeit, Privatleben und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Alfred Mayr Vorsitzender Gesundheitsgewerkschaft OÖ #mitVerantwortung GÖD OÖ Gesundheitsgewerkschaft alfred.mayr@ooeg.at Es ist immer schwerer, Arbeit, Privatleben und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. 20 # mitVerantwortung Gesundheitsgewerkschaftmalität“ und ein Element der digitalen Organisati- onskultur zu werden. Vor allem Führungskräfte wer- den damit konfrontiert, dass sie eventuell weniger Kontrolle ausüben können. Einer/m Vorgesetzten muss es egal sein, wo und wann ein Projekt fertig wird – solange es zum vereinbarten Zeitpunkt in der entsprechenden Qualität abgeschlossen ist. Durch die Pandemie hat das Homeoffice einen deutlichen Impuls bekommen. Neben den zahlrei- chen Vorteilen erfordert es auch ein hohes Maß an Eigendisziplin, die Vorteile zu nutzen und die Nach- teile zu eliminieren. Sich auf neue Situationen einstellen zu können, ist sehr wichtig. Flexibilität ist eine Grundvorausset- zung für viele Berufe. Besonders bei den Pflege- und Sozialberufen kann es plötzlich zu Verände- rungen der vereinbarten Einsatzzeiten kommen, da man unregelmäßige Dienstzeiten und Wochenend- dienste hat. Natürlich kann es auch sein, dass man jemanden kurzfristig vertreten muss. Umso wich- tiger ist hier die ehestmögliche Bekanntgabe des Dienstplanes im Vormonat: Die Freizeit ist besser planbar und die Mitarbeiter/innen wissen früher Bescheid, um so einen Diensttausch vereinbaren oder die Freizeit umgestalten zu können. Für wieviel Flexibilität soll man bereit sein bzw. wann ist man für den Dienstge- ber als Dienstnehmer/in flexibel genug? Es gibt Rahmenbedingungen, an denen sich Dienst- nehmer/innen und Dienstgeber/innen orientieren müssen. Inwieweit jede/r Einzelne die Anforderun- gen über das eigentliche Dienstausmaß hinaus er- füllen kann und will, muss jede/r für sich entschei- den und einschätzen können. Einspringen und aus- helfen, wenn Not „an der Frau/am Mann“ ist, sollte in der Gesellschaft selbstverständlich sein – jedoch nur solange die Familie nicht darunter leidet und es die eigene Gesundheit nicht gefährdet. Die eigenen Grenzen zu erkennen, ist daher enorm wichtig. Voraussetzung dafür ist, „nein“ sagen zu lernen oder die nötige Hilfe zu organisieren und in Anspruch zu nehmen. Abgrenzungsfähigkeit ist eine wichtige Eigenschaft, die dabei hilft, den Be- ruf dauerhaft erfolgreich auszuüben und Freude daran zu behalten. Arbeit darf nicht krank machen. Foto: Adobe Stock/Andrey Popov 21 # mitVerantwortung GesundheitsgewerkschaftD ie sehr gute Vorbereitung, die gut funktionierende Technik und die Zusammenarbeit der Bundesländer machte es mög- lich, dass alle Delegierten und Ehren- gäste aus ganz Österreich an einem gut organisieren und „festlichen“ Bundestag teilnehmen konnten. Als Ehrengäste wurde der Oö. Land- tagspräsident Wolfgang Stanek, der Oö. Landesamtsdirektor Dr. Erich Watzl, der Vorsitzende der Gewerk- schaft Öffentlicher Dienst Dr. Nor- bert Schnedl und seine Stellver- treter Dr. Hans Freiler und Hannes Gruber begrüßt. Die Bundesvertretung Landesver- waltung setzt sich aus Vertreterin- nen und Vertreter der Landesver- waltungen aus acht Bundesländern zusammen. Dieses Gremium ist eine wichtige Plattform und ein Netz- werk für den länderübergreifenden Austausch zwischen den Funktionä- rinnen und Funktionären. Wichtige Fachthemen aus dem Bereich der Landesdienste werden bei den Sit- zungen behandelt. Peter Oberlehner stellte sich der Wiederwahl als Vor- sitzender und wurde mit einer über- wältigenden Mehrheit gewählt. Der Steirer Dr. Günther Lippitsch und der Kärntner Mag. Werner Wenig wurden als seine Stellvertreter gewählt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst OÖ, Dr. Peter Csar, die Vorsitzende der Landes- verwaltung Theresia Poleschovsky und GÖD-Bundesvorstandsmitglied Markus Larndorfer gratulierten Pe- ter Oberlehner zu seiner Wieder- wahl (siehe Foto oben) und freuen sich, dass ein Oberösterreicher Vorsitzender der Bundesvertretung Landesverwaltung ist. Am 21. April 2021 fand der 17. Bundestag der Bundesvertretung Landesverwaltung statt. Corona bedingt musste dieser gewerkschaftliche Großevent per Video durchgeführt werden. Peter Oberlehner wieder bestätigt Vorsitzender der Bundesvertretung Landesverwaltung Überwältigende Mehrheit für Oberösterreicher 22 # mitZukunft GÖD OÖ internD urch die Digitalisierung kön- nen trotz Lockdowns viele Wege online erledigt werden und die Arbeit in vielen Bereichen im Homeoffice verrichtet werden. Bei der Digitalisierung kommt sogar künstliche Intelligenz zum Einsatz. Es wird viel investiert und geforscht, damit sich die Methoden und Werk- zeuge der Digitalisierung weiterent- wickeln und dadurch immer „ge- scheiter“ werden. Wie schaut es aber mit der Weiter- entwicklung der menschlichen In- telligenz aus? Offenbar geht es hier nicht im gleichen rasanten Tempo, mit der gleichen Effizienz voran. Es gelingt zum Beispiel noch immer nicht, die Gewaltbereitschaft, vor al- lem gegenüber Frauen und Kindern, einzustellen. Die jüngsten Vorfälle sind alarmierend. Da gibt es eben keine Apps und intelligente Sen- soren, um die traurige Wirklichkeit der steigenden Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen aufzuzeigen und zu beenden. Gewalt schlummert augenscheinlich in allen gesellschaftlichen Schich- ten und in allen Lebensbereichen. Gewalt, vor allem an Frauen, muss nicht immer gleich in Form einer Ohrfeige, einer Vergewaltigung oder einem Mord erkennbar sein, sie be- ginnt vielfach bei frauenverachten- der Haltung, entbehrlichen Aussa- gen und subtilen sexuellen Über- griffen. Tatort ist leider oft der Ar- beitsplatz. Auch der öffentliche Be- reich bleibt von derartigen Übergrif- fen nicht verschont. Die betroffenen Frauen hadern oft mit sich selbst und haben Angst, sich jemandem anzuvertrauen. Noch problemati- scher wird die Situation dann, wenn eine derartige Belästigung durch hi- erarchisch übergeordnete Personen erfolgt. Aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, oder die Dienststelle wechseln zu müssen, warten Frauen oft viel zu lange, bis sie sich zu ak- tiver Gegenwehr entschließen und sich an Personalvertretung, Gleich- behandlungsbeauftragte, Betriebs- räte, oder an die GÖD wenden. Für den Fall, dass Sie mit einer sol- chen Situation konfrontiert werden, warten Sie nicht zu und scheuen Sie sich nicht, die Hilfe der angeführten Anlaufstellen in Anspruch zu neh- men. Gewalt, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz kann krank ma- chen und seelische und körperliche Nachwirkungen verursachen. Obwohl wir uns im Jahr 2021 in einer immer perfekter werdenden digi- talen Welt befinden, ist grenzüber- schreitendes Verhalten gegenüber Frauen immer noch ein „Thema“. Ich hoffe, dass das von der Poli- tik initiierte Maßnahmenpaket, die ohnedies bereits gesetzlich veran- kerten Rechtsvorschriften und die Unterstützung durch Beratungsstel- len ernsthaft zu einer spürbaren Verbesserung dieser verstörenden Situation führen. Jeder Mensch hat ein Recht auf einen respektvollen und achtungsvollen Umgang. Vielleicht geht‘s auch hier besser, wenn man sich die 3G-Regel merkt: Gewalt. Geht. Gar nicht. Gewalt. Geht. Gar nicht ... oder „Die vielen Gesichter der 3G-Regel“. Die 3G-Regel ist offenbar ein wesentliches Hilfsinstrument zur Bewältigung dieser Pandemie. Ein anderer wichtiger Meilenstein, der uns durch die derzeitige Pandemie so halbwegs gut durch navigiert, ist der technische Fortschritt. Theresia Poleschovsky Vorsitzende der GÖD Landesverwaltung OÖ #mitGleichberechtigung GÖD OÖ Frauen theresia.poleschovsky@ooe.gv.at 23 # mitGleichberechtigung GÖD OÖ FrauenN eben den zahlreich zuge- schalteten neuen Mitglie- dern nahmen auch Dr. Peter Csar (Landesvorsitzender GÖD OÖ), Mar- kus Larndorfer (Mitglied des GÖD Bundesvorstandes) und Hubert Steininger (Landessekretär GÖD OÖ) am Meeting teil und haben un- serer Gruppe durch ihre Expertisen einen wertvollen Input geliefert. Besonders hat es uns gefreut, dass auch die Jugendsekretärin der Jun- gen GÖD Österreich, Verena Strobl, zu Gast und aus Wien zugeschal- tet war und dem Team durch ihre Erzählungen einen Einblick in die bevorstehenden Aufgaben und das umfangreiche Programm der Jungen GÖD gab. Schon im Vorfeld wurden die neuen Mitglieder durch die jeweiligen Lan- desleitungen von den Bereichen, in denen sie tätig sind, bekannt gege- ben und darüber verständigt, bei der Gestaltung und dem Programm aktiv mitwirken zu können. Um ei- ne möglichst bunte Vielfalt unter den verschiedenen Bereichen des Öffentlichen Dienstes zu gewähr- leisten, ist es wichtig, hier möglichst viele Bereiche abzudecken, um das Team breit aufzustellen und Erfah- rungen aus allen Berufsfeldern mit einfließen zu lassen. Dies ist uns mehr als gelungen! Neben allgemeinen Informationen rund um die Organisation und den Besprechungen zu den Zukunfts- plänen wurde im Meeting in ge- mütlicher Atmosphäre das Team gestärkt und jedes Mitglied hatte so die Möglichkeit sich und seine Tätigkeitsfelder näher vorzustellen. Natürlich blieb im Anschluss auch noch Zeit, Themen zu diskutieren, sich auszutauschen und die nächs- ten Vorhaben festzulegen. Wir freu- en uns auf jeden Fall schon sehr auf das erste Meeting und Kennenler- nen in Präsenz, das hoffentlich bald wieder möglich sein wird! Ein Mitwirken in der Jungen GÖD OÖ ist somit für viele junge Kolleginnen und Kollegen sehr interessant. Falls auch du nun Interesse an einer Mit- gliedschaft bei der Jungen GÖD OÖ entwickelt hast, freuen wir uns sehr auf dein Mitwirken im Team und heißen dich jederzeit herzlich Will- kommen! Am Mittwoch, den 05. Mai 2021 war es soweit: Um 15:00 Uhr feierten wir eine Premiere und es traf sich das neu formierte Team der Jungen GÖD OÖ erstmalig via Online-Meeting in einer neuen Form des Zusammentreffens. Alexander Öttl Landesvorsitzender der Jungen GÖD OÖ #mitZukunft GÖD Jugend OÖ alexander.oettl@justiz.gv.at Erstes OnlineMeeting Junge GÖD OÖ aktiv – Ein starker Partner für junge Mitglieder Foto: AdobeStock/Andrey Popov 24 # mitZukunft Junge GÖD OÖAUSZEIT-REHA.AT DER NEUE VERTRAGSPARTNER FÜR PSYCHISCHE REHABILITATION IN DER STEIERMARK Unser Rehazentrum für Stressmedizin und psychische Gesundheit im wunderschönen St. Lambrecht bietet das perfekte Umfeld für Erholung und Wohlbefi nden. Eingebettet in die hügelige Landschaft des Naturparks Zirbitzkogel- Grebenzen verbringen Sie die mit Abstand beste Auszeit. Ob sportlich aktiv oder lieber gemütlich, bei uns fi nden Sie die ideale Balance für Ihr Wohlbefi nden. Es erwarten Sie gemütliche Zimmer, ein großzügiger Wellnessbereich samt Hallenbad, regionale Kulinarik und ganz viel herzliche Gastlichkeit. UNSERE SCHWERPUNKTE Ŷ Psychosoziale Regeneration (Mental Wellness) Ŷ Schmerzwochen Ŷ Covid-19-Regeneration etc. Ŷ Psychiatrische Rehabilitation Ŷ Stationäre Rehamaßnahmen für alle psychischen Störungen Ŷ Schwerpunktprogramme für Stressfolgeerkrankungen und chronische Schmerzen AUSZEIT GESUNDHEITSZENTRUM ST. LAMBRECHT GMBH Hauptstraße 38 – 40, 8813 St. Lambrecht, 03585 / 275 55-0, o ce@auszeit-reha.at GesundheitstippReisetippReisetippNext >