< PreviousGesundheitsgewerkschaft Positiv ist nicht immer negativ Der Arbeitgeber ist in solchen Fällen gesetzlich verpflichtet zu überprüfen, ob durch die zu erbringenden Tätigkeiten eine Gefahr für Schwangere besteht. Ergibt die Überprüfung, dass eine solche besteht, dann müssen Schwangere zu ihrem eigenen und dem Schutz des Kin- des anders eingesetzt oder auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt werden. Besteht kein geeigneter Arbeitsplatz, dann muss der Arbeit- geber sie von der Arbeit freistellen und den Lohn oder das Gehalt wei- terzahlen. „Woanders einsetzen“ – ist in den Gesundheits- und Pflegebetrie- ben aber ein großes Problem und stellt uns vor gewaltige Herausforde- rungen. Schwangere dürfen nur mehr wenige Tätigkeiten ihres bishe- rigen Aufgabengebietes ausüben, werden auf den Planstellen jedoch bis zum Eintritt des Mutterschutzes als vollwertige Arbeitskraft geführt. Schwangere dürfen als besonders schutzbedürftige Personen laut Mut- terschutzgesetz auch zu keinen Nachtdiensten mehr eingeteilt werden. Das führt in weiterer Folge naturgemäß zu einer Mehrbelastung des restlichen Teams. Gerade in Gesundheits- und Pflegebetrieben, wo Positiv zu sein, hat im letzten Jahr einen ziemlich negativen Beigeschmack bekommen. Aber nicht überall, bedeutet „positiv zu sein“ etwas Schlechtes – zum Beispiel bei einem Schwangerschaftstest. Fällt dieser positiv aus, dann ist dies sehr erfreulich – herzlichen Glückwünsch zur Schwangerschaft! Foto: Adobe Stock/Photographee.eu 20Alfred Mayr Vorsitzender Gesundheits- gewerkschaft OÖ ,Woanders einsetzen‘ ist in den Gesundheits- und Pflegebetrieben aber ein großes Problem und stellt uns vor gewaltige Herausforderungen. patientennahe Tätigkeiten nur mehr in einem sehr eingeschränkten Ausmaß erlaubt sind, belasten diese meist körperlich anstrengenden Tätigkeiten wie Körperpflege, Mobilisation, Nachtdienste das übrige Team im besonderen Maße. Es kann nicht sein, dass die nicht-schwan- geren Kolleginnen und Kollegen dann die doppelte Arbeit verrichten müssen. Dies ist keinem zumutbar. Auch die Schwangeren selbst sind durch die Situation psychisch belastet, weil es kaum / oder wenig „Schonarbeitsplätze“ gibt, wo sie sinnvoll eingesetzt werden können. Sie haben das Gefühl, für das Team belastend zu sein. Ein manchmal erforderlicher Wechsel auf ei- ne andere Abteilung wird als Stress empfunden. Aus arbeitsmedizinischer Sicht wäre eine wesentliche Verbes- serung für das Team, aber auch für die Schwangeren, zu erreichen, dass diese ab Meldung der Schwangerschaft bis zum Mutterschutz im Team zur Unterstützung verbleiben, im Personalstand jedoch durch eine neue Kraft ersetzt werden, die dann auch in aller Ruhe eingear- beitet werden könnte. Wir werden uns diesem Thema verstärkt widmen und uns für eine größere Berücksichtigung der sehr eingeschränkten Einsatzmöglich- keiten von schwangeren Kolleginnen bei der Personalbedarfsberech- nung einsetzen. „Gesundheit schützen. Arbeitskräfte sichern!“ lautet das Motto für die Zukunft. 21Junge GÖD OÖ Die Lehre im öffentlichen Dienst in Zeiten von Covid-19 Während die zahlreichen Be- reiche des öffentlichen Dienstes samt deren Organisationen und Dienststellen die täglich anfallen- den Aufgaben mittlerweile neu stukturiert, maßnahmengerecht und unter hohem Sicherheitsstan- dard abwickeln können, gibt es dar- unter auch Bereiche und Personen- gruppen, die nicht so oft erwähnt werden bzw. im Gespräch sind, die dennoch einen wichtigen Teil des Gesamtkonstruktes darstellen und auch die nötige Führung und Be- treuung von Beauftragten in die- sen schwierigen Zeiten benötigen. Deshalb darf ich hier auf die aktuel- le Situation im Hinblick auf unsere Lehrlinge im öffentlichen Dienst in Zeiten von Covid-19 eingehen und diese näher beleuchten. Die derzeitigen Ausbildungen von Lehrlingen finden an den je- weiligen Dienststellen wie ge- wohnt und in Kombination mit den üblichen Sicherheitsstandards statt. Was man allerdings festhalten kann ist, dass es auch hier trotz der schwierigeren Umstände zu kei- nen Lern- und Wissensrückständen kommt. So gelingt es zum Beispiel auch gut, den Sicherheitsabstand während Erklärungen und der Über- mittlung von Aufgaben zu wahren. Ein großes Lob ergeht hier an die Lehrlinge für deren Flexibilität und Engagement. Besondere Heraus- forderungen sind hier also für die Lehrlinge zu meistern und es wird auch von Anfang an mehr Selbst- ständigkeit von den Auszubilden- den gefordert und abverlangt. Alexander Öttl Landesvorsitzender der Jungen GÖD OÖ Ein großes Lob an die Lehrlinge für deren Flexibilität und Engagement. Nach wie vor hat Covid-19 unser alltägliches, sowie auch unser berufliches Leben fest im Griff. Dies resultiert bekanntlich aus den notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Virus- ausbreitung und den damit verbundenen Einschränkungen von uns allen in vielerlei Hinsicht. Foto: Adobe Stock/Prostock-studio 22GÖD Frauen 110. Weltfrauentag Die Freude bei den Landesbediensteten war sehr groß, denn gerade in dieser fordern- den Zeit ist jede gesellschaftliche Geste was Besonderes und bringt ein wenig Farbe in den derzeit manchmal recht grauen Alltag. Dieser 8. März soll uns nie vergessen lassen, was vor 110 Jahren begonnen hat. An diesem Tag können wir uns aber auch in Erinnerung rufen, was uns durch Corona schon alles abverlangt wurde. Gerade in dieser Pandemiezeit waren oder sind es doch vielfach die Frauen, die neben ihrem Job im Homeoffice noch die Betreuung und das Home- schooling der Kinder übernommen haben. Im Landesdienst verteilten die GÖD Frauen zum 110. Weltfrauentag wieder Rosen. GÖD OÖ Vorsitzender Dr. Peter Csar freut sich über die GÖD Blumenaktion. Eine etwas andere, für die meis- ten ungewohnte und neue Form des Berufsschullehrgangs ist das Homeschooling. Diese Form der Schulausbildung ist nun verstärkt der Fall und so sind einige Berufs- schülerinnen und Berufsschüler von zu Hause aus dem Unterricht virtu- ell beigetreten. Glücklicherweise ist dies im Zeitalter des technischen Fortschrittes schon weitestgehend problemlos möglich und so gibt es auch hier zahlreiche Hilfsmittel und Programme zur Abhaltung vom On- line-Unterricht, die den Lehrkräften zur Verfügung stehen. Die Berufs- schullehrerinnen und Berufsschul- lehrer verrichten hier sehr profe- sionelle Arbeit, um den Lehrstoff auch bestmöglich weitergeben zu können. Je nach Berufsschule sind auch Anwesenheitspflichten zur Ab- solvierung von Tests, Schularbeiten und Mitarbeitskontrollen erforder- lich. Dies kann über einen mehrwö- chigen Zeitraum oder an einzelnen Tagen einer Woche erfolgen. Natürlicherweise haben sich hier viele den Präsenzunterricht im Bei- sein mit Mitschülerinnen und Mit- schülern herbeigesehnt, um wertvol- le soziale Kontakte und auch Freund- schaften zu knüpfen. Nach Rückspra- che mit einigen Lehrlingen, habe ich aber den Eindruck, dass auch in den jetzigen Zeiten die Motivation am Arbeitsplatz und in den Berufsschul- lehrgängen nicht unter den Umstän- den leidet und die Freude auf Nor- malität in Hinsicht auf die nächsten Lehrgänge schon ganz groß ist. Abschließend kann somit nur ein Dank von uns allen an all jene Kolleginnen und Kollegen und den Berufsschullehrerinnen und Berufs- schullehrern ausgesprochen wer- den, die in Zeiten von Covid-19 auch weiterhin so engagiert und moti- viert unsere Lehrlinge ausbilden und somit auch einen großen Beitrag für den Öffentlichen Dienst und dessen Zukunft leisten! 23Next >